Stadtgeschichte

Typisch Buxtehude !?

Foto: Michaela Hegenbarth; ©Buxtehude Museum

Vielleicht haben Sie schon von der Redewendung „In Buxtehude bellen die Hunde mit dem Schwanz“ gehört? Was hat es damit auf sich? Welche weiteren Spottgeschichten und Neckereien sind mit Buxtehude verbunden? Das alles erfahren Sie in unserer Ausstellung „Typisch Buxtehude!?“, die den Auftakt zu Buxtehudes Stadtgeschichte bildet.

Der Schriftsteller Wilhelm Schröder (1808–1878) veröffentlichte im Jahr 1840 erstmals den Tierschwank vom „Wettlauf zwischen dem Hasen und dem Igel“. Den Wettstreit ließ er die Tiere auf der kleinen Heide bei Buxtehude austragen. Nachdem die Gebrüder Grimm das Märchen im Jahr 1843 in ihre „Kinder- und Hausmärchen“ aufgenommen hatten, wurde es weltbekannt. Bei uns können Sie an einer Mitmachstation Hase und Igel um die Wette laufen lassen, verschiedene Filmfassungen des Märchens sehen oder das Märchen in unterschiedlichen Sprachen, u.a. auf Plattdeutsch, anhören.

 

Warum bellen die Hunde in Buxtehude mit dem Schwanz?
Mitmachstation zum Wettlauf zwischen Hase und Igel
Das "x" - ein seltener Buchstabe in einem Ortsnamen

Von der Siedlung zur Stadt

Foto: Michaela Hegenbarth; ©Buxtehude Museum

Dieser Teil der Ausstellung zur Stadtgeschichte bietet einen chronologischen Überblick über Buxtehudes Entwicklung – von der ersten historisch belegten Siedlung „Buochstadon“ im Jahr 959, über die Stadtgründung im Jahr 1285 bis heute. An einem interaktiven digitalen Stadtmodell können viele weitere vertiefende Informationen und Anregungen für einen Stadtbummel nach dem Museumsbesuch abgerufen werden.

„Buochstadon“ ist die erste Erwähnung einer Siedlung an der Este im Jahr 959 und der Ursprung des Namens Buxtehude. 1196 stifteten dann Angehörige einer Adelsfamilie an dieser Stelle ein Kloster für Benediktinerinnen – noch heute heißt der Ortsteil deshalb „Altkloster“. Anderthalb Kilometer von diesem Kloster entfernt entstand 1285 die „nova civitas“, die neue Stadt. Sie war ein Projekt des Bremer Erzbischofs Giselbert, der mit der Stadtgründung Buxtehudes die nordöstliche Ecke seines Herrschaftsgebietes markierte. Buxtehude bietet so manche Besonderheit: So wurde es von holländischen Spezialisten um ein künstlich angelegtes Hafenbecken herum gebaut. Seinerzeit war es die modernste Hafenstadt in Nordeuropa. Die historische Altstadt ist nach wie vor ganz wesentlich durch das Fleth, den innerstädtischen Hafenkanal, geprägt. Er führt anschaulich vor Augen, wie ein Hafen zur Hansezeit aussah und begeistert heute Einheimische und Gäste durch sein holländisches Flair.

Bis ca. Mitte des 19. Jh. konnten hier die anlegenden Schiffe mithilfe eines Krans be- und entladen werden. Vermutlich handelte es sich um einen Tretkran, dessen Funktionsweise sich anhand unseres Modells anschaulich nachvollziehen lässt. „Kranknechte“ trieben die großen Räder in seinem Inneren an. Ihre Arbeit war hart und gefährlich, wurde aber auch verhältnismäßig gut bezahlt. 

Der Name "Buxtehude" im Wandel der Zeit
Buxtehudes Altstadt im Modell
Modell des ehemaligen städtischen Tretradkrans

Stadtgeschichten

Foto: Michaela Hegenbarth; ©Buxtehude Museum

In einem weiteren Raum beleuchten Themeninseln wirtschaftliche, politische und kulturelle Aspekte der Stadtgeschichte durch die Jahrhunderte. Ausgewählte Ausstellungsstücke, Filme und Hörstationen laden ein, sich auf eine Zeitreise durch Buxtehude mitnehmen zu lassen.  

Wer kennt sie nicht – die Birkel-Nudeln? Aber wer weiß, dass Birkel von 1936 bis 1988 einen Produktionsstandort in Buxtehude hatte? Die Nudelfabrik florierte in Buxtehude für Jahrzehnte – und musste aufgrund eines bundesweiten Skandals geschlossen werden. Dabei hatte der Firmenname es einst geschafft, dass die Anhöhe mit seinem Standort nach ihm benannt wurde. Zuvor hieß dieser Ort lange Zeit „Hexenwiese“ und „Galgenberg“. Diese Kapitel werden in der Themeninsel mit spannenden Objekten und einer Hörstation erzählt.

Eine andere Themeninsel erzählt von Buxtehudes Zeit in der Hanse. Die Lage der Stadt, die schiffbare Verbindung zur Elbe und der moderne Binnenhafen waren Faktoren, die Buxtehudes Erfolg als Hafenstadt begründeten und für eine lange Kooperation im Städtebund Hanse sorgten. In dieser Zeit landete auch der kleine Silbervogel in Buxtehude – vermutlich ein Handelsartikel des späten Mittelalters, der ähnlich in anderen europäischen Städten zu finden ist.

Das "B" aus dem Firmenschriftzug des Nudelherstellers Birkel, der bis 1988 in Buxtehude ansässig war
Eine nur 3,5 cm große Vogelfigur aus dem späten 14. Jh., die während der Hansezeit nach Buxtehude kam
Ein Drache, die ungewöhnliche Wetterfahne der St.-Petri-Kirche

Kunstkabinett

Foto: Michaela Hegenbarth; ©Buxtehude Museum

In unserem sehenswerten Kunstkabinett präsentieren wir Werke von zwei ausgewählten Künstlern und ihren Blick auf das Buxtehude der Vergangenheit.

Der erste Bereich zeigt Gemälde und Zeichnungen des bedeutenden Buxtehuder Malers Hermann Martens (1910–1952), die seine kreative Auseinandersetzung mit zeitgenössischen internationalen Kunstströmungen spiegeln. Dies zeigt sich beispielhaft in seinem Gemälde „Blick auf Buxtehude von Norden“. In deutlicher Anlehnung an die Kunst der Expressionisten schuf er eine höchst dynamische Komposition. Als Motiv diente Martens die malerische Kulisse von Buxtehude mit der St.-Petri-Kirche.

In einem zweiten Bereich wird Johann Jacob Genslers (1808–1848) bedeutendes Gemälde „Der Auszug der kleinen Schützengilde von Buxtehude“ (1840) mit einer Auswahl an zugehörigen Vorstudien präsentiert. Das Bild zeigt den Festzug der Buxtehuder Kinderschützen, die durch das Marschtor aus der Stadt ausziehen.

 

Hermann Martens, Blick auf Buxtehude von Norden, um 1950
Hermann Martens, Landschaft (Altes Land), vermutlich um 1947
Johann Jacob Gensler, Auszug der kleinen Schützengilde von Buxtehude, 1840
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