Wir laden Sie herzlich zu einem unterhaltsamen Vortrag am 2. November 2022 um 18 Uhr in das Buxtehude Museum ein.
1612: Ein hochverschuldeter Herzog mit lasterhaftem Lebenswandel stirbt in Buxtehude und hinterlässt eine extravagante Garderobe. Über 400 Jahre später wird sein Nachlass im Historischen Museum Hannover wiederentdeckt und seitdem erforscht. Aber auch die ungewöhnliche Lebensgeschichte des streitbaren Herzogs fasziniert und eröffnet tiefe Einblicke in die damalige Lebenswelt mit ihren alltäglichen- und gesellschaftlichen Problemen.
Maya Brockhaus, Freie Kulturprojekte und Dr. Jan Willem Huntebrinker, Historisches Museum Hannover leiten seit rund drei Jahren das Projekt „Moritz aus Buxtehude“. Es ist bewusst als interdisziplinäres, partizipatives Vorhaben angelegt. Daher ist auch die Hochschule Hannover mit ihrem Forschungsvorhaben zur Digitalisierung historischer Kleidung eng eingebunden und arbeitet mit innovativen 3-D-Scan-Technologien. Diese Digitalisate der Kleidungsstücke werden später für die Forschung, die Lehre sowie die Vermittlung genutzt.
Im Vortrag beleuchten die Foschenden verschiedene Aspekte: Warum ist die Kleidung von Herzog Moritz überhaupt erhalten und überliefert und wie ist sie schließlich in Hannover gelandet? Weiterhin wenden sie sich seiner Lebensgeschichte zu. Herzog Moritz siedelte sich 1585 in Buxtehude an und lebte dort mit Unterbrechungen bis zu seinem Tod im Haushalt der Familie Tschammer am Schweinemarkt. Skandalös! – denn Moritz hatte schon seit seiner Jugend eine Beziehung mit Gysell Tschammer und lebte nun mit ihr und ihrem Mann zusammen. Die Projektleitenden erklären, warum die Anwesenheit des Herzogs in Buxtehude immer wieder zu Konflikten mit Rat und Bürgerschaft führte. Selbst der Tod des Herzogs in Buxtehude bereitete dem Rat der Stadt große Sorgen und verlangte ihm viel diplomatisches Geschick ab.
Freuen Sie sich auf eine spannende Zeitreise und faszinierende Erkenntnisse zum Leben und zum Kleidernachlass des Herzogs Moritz von Sachsen-Lauenburg.
Karten kosten 7 Euro, für Schüler*innen und Studierende 5 Euro. Sie können über oder telefonisch unter 04161-50797-0 bestellt werden. Sollte es noch Restkarten geben, können diese auch an der Abendkasse erworben werden.